Eine Computerstimme begrüßt uns, weist uns in die Thematik ein
und verbietet uns, die weißen Markierungen zu betreten. Ich sehe weiße Markierungen
auf dem Boden, die das Quadrat umschließen. Ich darf also nicht zu nah an
dieses Quadrat heran.
Die Computerstimme stellt uns zwei Agents vor. Die Agents
befänden sich auf der Dark Star.
Ich beginne zu verstehen. Die Agents, die Performerin und
der Performer, befinden sich in dem Quadrat und das, was wir auf den vier
Leinwänden in den vier Ecken der Probebühne sehen, das ist das Innenleben des
Quadrats. Der Dark Star. Einem Raumschiff. Mit Mikrowelle und was man sonst so
auf einer Fahrt durchs All braucht.
Während der dreieinhalbstündigen interaktiven Performance tauchen
immer wieder Probleme, die so genannten „Krisen“, auf. Die Agents bitten um
Hilfe, funken das Team Ground Control an. Das sind wir, die Zuschauer: Agent
Jens verhindert durch den Fund der richtigen TAN die erste große Krise, Agent
Martin lässt uns durch Atemübungen entspannen und Agent Nicole bringt die
Agents auf dem Raumschiff durch eine Ohrläppchenmassage zum Einschlafen. Viele
weitere Agents verhindern im Verlauf der Performance Krise um Krise, singen Karaoke
und lösen mathematische Probleme. Fast kommt es zu einer Hochzeit von Wächterin
Nina und Wächter Sören (bekannt aus Antigone/Schotte), doch schon wieder crasht eine
Krise die feierliche Zeremonie. Viel zu viele Zahlen müssen in viel zu
schneller Abfolge addiert werden.
Wir scheitern.
16:25 Uhr.
Die Bombe platzt.
Imke Bachmann